Venusdurchgang am 8. Juni 2004
Venusdurchgänge sind höchst seltene Ereignisse.
Im Zeitraum von 1500 - 2500 n.Chr. konnte bzw. kann man dieses Himmelsschauspiel nur 18 mal beobachten.
Im vorigen (20.ten) Jahrhundert zog Venus nicht ein einziges Mal über die Sonnenscheibe.
Früher diente die Beobachtung des Venusdurchganges zu einer möglichst genauen
Bestimmung der Entfernung Erde-Sonne, heute kann er als Musterbeispiel dafür
verwendet werden, wie extrasolare Planeten erkannt werden könnten.
Venus Durchgänge (1500 bis 2500) |
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Datum |
1. Kontakt (UT) |
4. Kontakt (UT) |
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Die Sonne geht an diesem Tag um 4:55 MESZ auf
und überschreitet ihren Mittagspunkt um 12:54 MESZ.
Der erste Kontakt findet um
7:20 MESZ statt, zu diesem Zeitpunkt steht die Sonne bereits 20°
über dem Horizont.
Der 4. Kontakt um
13:23 MESZ beendet das Schauspiel. Während dieser Zeit ist
Venus als dunkler Fleck, der über die Sonnenscheibe wandert, sichtbar.
Bei freier Sicht auf die Sonne (gutem Wetter) und mit einer Finsternisbrille kann man das ganze
Ereignis gut von Österreich aus auch ohne Fernrohr verfolgen.

Tafel XII aus Proctor, Richard A.: Old and New Astronomy, London,
1892

Venuspfade
Der nächste Venusdurchgang findet am 5.Juni 2012 statt und ist von
unseren Längengraden aus leider nicht zu beobachten.
Die folgende Karte aus dem Astronomical Almanac 2004 zeigt in welchen Weltteilen das Ereignis bei günstigen Wetterbedingungen zu
beobachten sein wird.
Quelle: The Astronomical Almanac 2004, p.A88
Die Universitätssternwarte Wien hat eine spezielle Beziehung
zur Beobachtung des Venusdurchganges.
Schwarzer Tropfen
Venustransit 1874
(Mr. Allerding's Observation)
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Maximilian Hell
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Ihr erster Vorstand Maximilian Hell (*1720,
†1792, Vorstand:1756-1792) reiste 1769
nach Wardoehus in Norwegen, nachdem der Durchgang 1761 von Wien aus wegen
Bewölkung nicht beobachtet werden konnte. 1761 war sogar der Leiter des Pariser
Observatoriums Cassini de Thury nach Wien angereist.
Die Beobachtung des Venusdurchganges vom 8. Dez. 1874 durch
Prof. Theodor von Oppolzer (1841-1886) und Prof. Edmund Weiss (1837-1917) in
Jassy (Runänien) wurde durch Schlechtwetter behindert.
Anfragen und Anregungen zu diesen Seiten richten Sie bitte an:
Maria G. Firneis
Mag. Monika Rode-Paunzen
Mag. Thomas Löger
Letzte Änderung: 20. Jänner 2004