Merkur

 

Merkur ist der kleinste und sonnennächste Planet. Durch diese Nähe ist er selbst unter günstigen Bedingungen von der Erde aus nur  schwer zu beobachten. Sein maximaler Winkelabstand von der Sonne beträgt von der Erde aus nur etwa 27°. Detailreiche Aufnahmen seiner Oberfläche konnten erst durch Raumsonden gewonnen werden (z.B. Mariner 10 (1974)). Merkur besitzt wie der Mond keine dichte Atmosphäre (Oberflächendruck 10-12 mBar (nach Mariner 10)), jedoch ein schwaches fossiles Magnetfeld (4 × 10-4 faches Magnetfeldstärke der Erde) welches annähernd parallel zu seiner Rotationachse gerichtet ist, aber keinen Van-Allen Strahlungsgürtel. Seine Oberfläche ist ähnlich der des Erdmondes von Kratern, Bergen und Ebenen übersät, jedoch findet man auf der Merkuroberfläche lange Spalten die vermutlich durch eine Schrumpfung des Planeten entstanden sind.

Man findet auf Merkur auch Kältefallen (cold-traps), in bis zu 11 km tiefe Rillen, in die niemals Sonnenlicht fällt. Dort könnten sich Kohlenstoff- oder Methan-Eis Vorkommen befinden.

Ein besonders auffallendes Oberflächendetail ist das "Caloris Basin", eine weit ausgedehnte Impaktstruktur, an deren Rändern noch sehr deutlich die Verwefungen durch Schockwellen zu sehen, welche wahrscheinlich auf dem gesamten Planeten zu verspüren waren. -------------------------------- 

Merkur benötigt 87,97 Erdtage für einen Sonnenumlauf. Er rotiert einmal in 58,65 Tagen um seine Achse; zusammen mit seiner Umlaufperiode ergibt sich daraus eine Tageslänge von 176 Erdtagen (Rotationsperiode/Umlaufperiode=2/3). Bis 1962 glaubte man, daß Merkur eine gebundene Rotation besitzt. Deshalb wurde auch als 0 Meriadian auf Merkur der Subsolare Punkt gewählt der aber nur bei gebunderner Rotation einen Längengrad fixiert. Heute wird der Krater ---------------- zur Fixierung des Nullmeridians genommen.

Die Temperaturen auf der Oberfläche schwanken zwischen 70° und 600° Kelvin (Nacht-Tagseite).

Die Exzentrizität von Merkurs Bahn ist mit einem Wert von über 0.2 verhältnismaßig hoch. 

Die Drehung des sonnennächsten Punktes (des Perihels) seiner Bahn ist mit Bahnstörungen der Sonne und der restlichen Planeten (vor allem Venus) nicht zur Gänze mit Hilfe der Newton'schen Mechanik erklärbar. Man postulierte deshalb einen Planeten (Vulkan) innerhalb der Merkurbahn, welcher jedoch nie gefunden wurde. Gelöst wurde das Problem erst durch die allgemeine Relativitätstheorie, nach der die Raumgeometrie in der Nähe großer Massen (hier unserer Sonne) einer Verbiegung unterliegt. Der nach der Newton'schen Mechanik nicht-erklärbare Teil der Periheldrehung des Merkurs (43" pro Jahrhundert) ist eine direkte Folge dieser veränderten Geometrie.

Die Dichte des Merkur beträgt 5,42 g/cm3 - dieser Wert ist ähnlich dem der Erde jedoch viel größer als der des Erdmonds. Dies ist ein Hinweis darauf (neben dem Magnetfeld), daß Merkur einen metallischen Kern besitzt.

Die Entweichgeschwindigkeit beträgt 4,25 km/sek. Zusammen mit den hohen Oberflächentemperaturen kann sich keine dichte Atmosphäre auf Merkur halten. Man fand aber höheren Konzentration von He auf Merkur als auf dem Mond. Dieses Helium entstand vielleicht durch radioaktiven Zerfall von Uran und Thorium oder kommt vom Sonnenwind.

 

Physische Daten:

Masse [kg] 3.302 × 1023
Durchmesser [km] 4879.4
Mittlere Dichte [kg/m3] 5430
Schwerebeschleunigung an der Oberfläche [cm/s2] 370
Fluchtgeschwindigkeit am Äquator [m/sec] 4250
Mittlerer Sonnenabstand [AU] 0.387
Rotatiosperiode [Tage] 58.646225
Umlaufperiode [Siderische-Jahre]     0.2408467
Obliquity [°] (Äquator gegen Bahnebene) 0
Inklination [°] (Bahnebene gegen Ekliptik) 7.00487
Exzentrizität 0.20563069
Mittlere Oberflächentemperatur [K] 440
Maximale Oberflächentemperatur [K] 700
Minimale Oberflächentemperatur [K] 100
Albedo 0.12
Größtes Oberflächendetail Caloris Basin (1350 km Durchmesser)
Zusammensetzung der Atmosphäre Spuren von Wasserstoff und Helium

 

Mythologie:

Griechisch: 'ErmhV Transliteration: Hermês Römischer Name: Mercurius

Hermes ist der Sohn von Zeus und Maia. Er ist, als schnellster der Götter der Bote von Zeus. Hermes besitzt in der symbolischen Darstellung geflügelte Schuhe, einen Hut mit Flügeln und einen Zauberstab. Er ist der Gott der Diebe und der Händler. Hermes weist den Toten den Weg in die Unterwelt. Er wird als Erfinder, des Dudelsacks, der Tonleiter, der Astronomie, von Gewichten und Maßen, und des Boxens genannt. Des weiteren soll er der erste gewesen sein der Olivenbäume kultiviert hat. 

 

Aufnahmen (klick to enlarge):

 

 

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